[Antimilitarismus-info] Fl: Proteste gegen Bundeswehr bei den Nautics

Hanna Poddig hanna at nirgendwo.info
Sa Aug 18 19:03:04 CEST 2012


---Pressemitteilung----

Als innovativer Arbeitgeber und kinderfreundlich, als Abenteuerclub und 
Friedensbringer, also insgesamt gewohnt verlogen präsentierte sich die 
Bundeswehr im Rahmen der Flensburger Nautics am Ostufer der Förde. 
Antimilitarist_innen protestierten mit Kreide, Transparent und Flugblättern.
Gut sichtbar weist ein Schild auf den Beginn des Hausrechtsbereichs der 
Bundeswehr hin, die sich nicht auf öffentlichem Raum, sondern auf 
Privatgelände hinter Zäunen der Öffentlichkeit präsentiert. Dort können 
interessierte Menschen die im Atalanta-Einsatz gegen Piraterie eingesetzte 
Fregatte Rheinland-Pfalz und das Minenjagdboot Passau bestaunen, sich 
Landfahrzeuge und Patriotraketensysteme der Bundeswehr sowie Schleudersitze 
anschauen. 
„Die Eigendarstellung der Bundeswehr ist entlarvend ehrlich“, so eine 
Aktivistin. „Die Soldat_innen sehen sich selbst als heldenhafte Krieger. So 
vergleichen sie beispielsweise stolz den Atalanta-Einsatz mit der 
namensgebenden griechischen Kampf-Amazone. Bei den Einsätzen gegen Piraterie 
geht es darum, den Reichtum der Industrienationen gegen Menschen zu 
verteidigen, deren Lebensgrundlagen wissentlich zerstört wurden und die 
perspektivlos in ihrer Armut feststecken. Das als menschlich zu verkaufen ist 
menschenverachtend.“
Kindern schenkt das Aufklärungsgeschwader Immelmann Hochglanzplakate von 
Kriegsflugzeugen, verkauft werden dort Aufnäher mit dem Slogan „Öfter mal 
einen runterholen“ und der Karrieretruck versucht, Nachwuchs für die 
Armeelaufbahn zu rekrutieren.
Gegen dieses „Werben für's Sterben“ wendete sich der Protest von 
Aktivist_innen, die am heutigen Samstag vor dem Eingang zum Privatbereich der 
Bundeswehr ein Transparent mit der Aufschrift „Krieg wird geführt, damit er 
sich auszahlt. Es gibt keinen humanitären Krieg“ entrollten. In Flugblättern 
an die Passant_innen erläuterten sie ihre Kritik an den als 
„Friedenssicherung“ bzw „Friedenserzwingung“ verharmlosten Auslandseinsätzen 
des deutschen Heeres. 
Nach wenigen Minuten wurden sie von Uniformierten darauf hingewiesen, wo genau 
das Hausrecht beginne, damit auch ja kein Flugblatt auf Bundeswehrgelände 
verteilt würde. Auf bunte Straßenmalkreide auf dem Gelände war die Bundeswehr 
aber wohl nicht vorbereitet und so verzierten dann auch diverse Sprüche den 
Asphaltboden vor den Kriegsschiffen. Nach etwa einer Stunde traf die Polizei 
vor Ort ein und war sichtlich überrascht, Aktivist_innen anzutreffen, die mit 
dem Versammlungsrecht vertraut waren. Die Beamt_innen behaupteten 
fälschlicherweise, nicht berechtigt zu sein, Versammlungsanmeldungen entgegen 
zu nehmen und erteilten offensichtlich rechtswidrige Platzverweise und 
beschlagnahmten das Transparent. „Wie so oft zeigt sich auch hier, wessen 
Interessen die Polizei durchsetzt. Statt das Grundrecht auf 
Versammlungsfreiheit zu achten, wird die Bundeswehr vor Protest geschützt. Wir 
prüfen nun rechtliche Schritte gegen die Maßnahmen.“, so ein beteiligter 
Aktivist.
Weitere Informationen und Fotos (auch in Druckqualität) unter 
krieg.nirgendwo.info
Rückfragen: 0175/ 9767027 oder krieg at nirgendwo.info
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